FRANKFURT LIEST EIN BUCH

„Gott und die Welt. Aufzeichnungen aus der Wiesenau“ von Marie Luise Kaschnitz

Die Schatten der Orte. Im Herbst im Jahr 1974 in Ostia …am Strand …am Meer …im Versinken der Wärme der Sonne in den Wellen der See, schreibt Marie Luise Kaschnitz auf das Weiß der Seiten ihres Notizbuches die Worte '…es gibt Zeiten, in denen das Sprechen eine Kühnheit ist, ein Akt des Willens, eine heftige und leidenschaftliche Äußerung des Lebens schlechthin.' Und die Schrift des Sprechens ist der Text, das Schreiben. Von 1936 bis 1966 schrieb Marie Luise Kaschnitz Tagebuch in Rom und in Frankfurt am Main. Die Frankfurter Aufzeichnungen und ihre hier geschriebenen Gedichte sind jetzt bei der Edition W unter Dem Titel: 'Gott und die Welt. Aufzeichnungen aus der Wiesenau' erschienen. Es sind Worte, Sätze und gedichtete Gedanken von Streifzügen durch und hinein in Bewegung, Ereignis und zu den Schatten der Dinge und Orte '… gab es denn nicht wirklich zu viele Dinge auf der Welt? Die Städte waren voll davon, ein ungeheures Warenlager, eine beständige Riesenausstellung, die ihren Wert und ihre Zweckmäßigkeit mit funkelndem Neonleuchten in den Nachthimmel schrieb.'

Text-Passagen hieraus liest BIRGITTA ASSHEUER. An der E-Gitarre spielt MARTIN LEJEUNE, Dramaturgie und Moderation BERTHOLD DIRNFELLNER.

Di
21.04.2026
20:00 Uhr
Neues Theater Saal
Emmerich-Josef-Straße 46a
Frankfurt a.M. Höchst
ab 0,00